RT 41 Neuigkeiten

Hier finden Sie Neuigkeiten rund um den RT 41 Mönchengladbach und unsere Aktivitäten. Einfach den entsprechenden Artikel anklicken und mehr erfahren. Viel Spaß beim Stöbern!

    RT41 Gerhard  UrkundeDer RT 41 feiert sein 25jähriges Bestehen mit einer Ausfahrt an den
    Niederrhein

    Es ist Freitag. Der Morgen ist schon recht warm und es ist „Cabrio-Wetter“
    für das gesamte Wochenende angesagt. Am Treffpunkt in Rheinberg treffe ich auf
    eine imposante Anzahl von 18 Fahrzeugen (17 107er und eine Pagode). Immer
    wieder fällt mir dabei auf, welche Farbenvielfalt es damals beim Daimler gab.
    Gerhard, unser RT-Leiter und Organisator der Ausfahrt übergibt durch Barbara
    jedem schon mal die Ausschreibung für die Fahrt. Geplant ist, auf Grund der
    Teilnehmerzahl, die Fahrt in drei Gruppen durchzuführen, um unser erstes Ziel
    in den Niederlanden zu erreichen. Da es zunächst über die A57 geht, versuchen
    wir es aber gemeinsam. Es klappt.  
    Erstes Ziel ist das Metropole in Druten, das von sich behauptet, es sei das
    „mooiste en meest bijzondere Automuseum van Nederland“. Vor dem nur für uns
    geöffneten Museum können wir die Fahrzeuge auf einem reservierten Parkplatz
    abstellen. Zunächst sehen wir in der großen Halle im Erdgeschoss etwa 150 zum
    Verkauf stehende Oldtimer an. Schon hier sind wir überwältigt über das Angebot.
    Angefangen vom Messerschmitt Kabinenroller über Schwimmfahrzeuge bis zum Rolls Royce
    und meistens in mehreren Typen und Farben. Hier stehen u.a. vier 300 SL (W198).
    Der eine oder andere mag schon mal in Gedanken seinen Kontostand überprüft
    haben. Um 11:00 Uhr erwartet uns eine Führung durch das Museum im 1. Stock. Auf
    einer Fläche von 20.000 m² sehen wir eine einzigartige Sammlung aller Marken in
    bestem Zustand, dazu mit passenden Erzählungen aus der Geschichte der
    ausgestellten Autos. Es wurde kolportiert, dass hier Fahrzeuge im Wert von über
    200 Mio. Euro ausgestellt sind. Im Café Mille Miglia, nostalgisch
    eingerichtet mit hunderten Accessoires, stärken wir uns bei einem Lunch. 
    Auf der Weiterfahrt nach Rees legen wir einen Zwischenstopp im Café „Zum
    Johanna Sebus Denkmal“ in Kleve-Wardhausen ein. Aus meiner Schulzeit – lang ist
    es her – ist mir die Ballade von Goethe über Johanna Sebus in Erinnerung, als
    sie in einer dramatischen Rettungsaktion in einer Sturmflut ihre Mutter rettete
    und bei dem Versuch, weiteren Menschen zu helfen, ertrank. 
    Nach dem Einchecken im Hotel schlendern wir zum nahegelegenen Restaurant
    Rheinterrassen Rees, wo uns ein großes Schnitzelbuffet erwartet. Spät in der
    Nacht begleitet uns der Vollmond am Rheinuferweg zurück zum Hotel.
    Samstag. Heute wird es scharf und würzig. In zwei Gruppen fahren wir über gut
    ausgebaute Nebenstraßen und besuchen in der Hansestadt Doesburg (NL) eine
    Senffabrik. Es ist die einzige verbliebene von ehemals sechs solcher Fabriken
    in der Stadt und jeder in den Niederlanden kennt sie. Vor der Besichtigung
    haben wir noch ausreichend Zeit die Stadt zu erkunden. Urkundlich bereits im
    11. Jahrhundert erwähnt, lag sie damals inmitten eines Moores, von dem heute
    große Teile einen Park bilden.
    Der Name der Stadt lautet übersetzt „Burg im feuchten Gebiet“. Das gleiche gilt
    übrigens auch für die deutsche Verwandtschaft, Duisburg im Ruhrgebiet. Seine
    strategische Lage am Fluss Ijssel machte Doesburg 1447 zur Hansestadt
    und Mitglied im Hanseverbund. Sehenswert ist auch die historische Altstadt
    mit 150 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. 
    Bei einer Führung im Senfmuseum (Mosterdmuseum), neben der eigentlichen
    Senffabrik, erfahren wir anschaulich alles über die Herstellung von Senf und
    wie die Senfkörner unter Hinzufügen von Essig über 2 Mühlsteine zu Most
    zerrieben werden. Hinzu kommt für Senf-Fans ein kleiner Blick über den
    Tellerrand. In den Räumen des kleinen Museums gibt es ein Sammelsurium aus
    Utensilien und Senftöpfen. Natürlich decken sich viele unserer Mitfahrer mit
    reichlich Senf ein. Der ist ja auch jahrelang haltbar durch den Zusatz von Essig,
    wie uns versichert wurde. Und ein Rezept zur Zubereitung der Senfsuppe gibt es
    obendrein. 
    Vielleicht steht auch im Stadtbierhaus „De Waag“ die Doesburger Senfsuppe auf
    der Speisekarte. Bei diesem Lokal, das in der unteren Etage des alten Stadthuis
    liegt, handelt es sich um einen niederländischen Rekordhalter. Urkunden zufolge
    werden hier Gäste seit 1478 Gäste bewirtet. Nicht so alt aber trotzdem
    echt historisch und urig ist die Einrichtung die einen Besuch bei Kaffee, Tee
    oder Bier lohnt.
    Vom Reichtum dieser einst wichtigen Stadt, die ihre Stadtrechte immerhin 60
    Jahre vor Amsterdam erhielt, erzählt auch die imposante Martinikirche. Im
    gotischen Baustil und mit drei großen Orgeln im Kircheninneren beeindruckt sie,
    wie auch das um 14:00 Uhr beginnende Glockenspiel. 
    Vor der Rückfahrt zum Hotel machen wir noch einen kurzen Stopp am Schloss „Huis
    Bergh“ in ´s Heerenberg  im „Kasteel Café Heeren Dubbel“. Dort haben
    wir Zeit für eine kleine Stärkung, bevor wir die schöne Strecke zurück nach
    Rees fahren. 
    Das Besondere an Jubiläumsausfahrten oder überhaupt an Jubiläen sind die
    Festreden. Man kann sie mögen oder langweilig finden. Aber sie gehören dazu wie
    ein Festessen und beginnen meist – wie auch hier – mit einem Sektempfang. Im
    Mittelpunkt steht dabei unser aller Hobby der 107er. Rückblicke auf die 25
    Jahre des Bestehens unseres RT´s konnten manche Erinnerung wieder
    auffrischen. Ein Zeichen für den guten Zusammenhalt ist, dass neben dem
    RT-Gründer, Manfred Herrmann, noch immer eine Reihe von Mitgliedern der ersten
    Stunde dabei sind. 
    Manfred berichtete in einer emotional vorgetragenen Rede welche Gedanken er
    sich damals bei der Gründung gemacht habe. 
    Daran schloss sich der Dank des RT-Leiters Gerhard Hanisch an besonders
    verdiente Mitglieder an, die ein kleines Präsent erhielten. Er erinnerte in
    seiner Ansprache auch an seine Vorgänger in der RT-Leitung.
    Bereits seit Freitag hatte uns Uli Linde in seiner Funktion als Vorstand der
    RT-Betreuung begleitet. Er überreichte namens des Clubvorstandes die Urkunde zum
    25-jährigen Bestehen.
    Am Sonntag stand dann die Rückfahrt nach Hause auf der Tagesordnung. Na ja,
    jedenfalls fasst, denn da geht noch was. So ist es von Vorteil, wenn der
    Rückweg zur heimischen Garage nicht so lange ist, da passt auch am letzten Tag
    noch was ins Programm. Nach dem Frühstück führte uns “Hein vom Rhein” (Heinz
    Wellmann) durch Rees und erläuterte anschaulich, wie sich die Menschen am Rhein
    mit dem Fluss arrangierten und welche Veränderung die Stadt Rees im Laufe ihrer
    Geschichte durchlaufen hat. Dabei achtet er darauf, dass wir immer schön im
    Schatten des heißen Sommertages stehen oder sitzen konnten. 
    Und noch was hatte Gerhard für uns in petto. Wenn man schon eine Unterkunft am
    Rhein hat, gehört auch eine Schifffahrt mit dazu. Der steile Steg zum Schiff
    hinunter zeigt uns deutlich, wie sehr der Wasserstand abgesunken ist. Empfangen
    wurden wir an Bord mit Kaffee und Kuchen. Dann heißt es „Leinen los“.
    Flussabwärts schippern wir gemächlich am geplanten Kernkraftwerk „Schneller
    Brüter“ vorbei, der nie ans Netz ging und schließlich zu einem Freizeitpark
    umgebaut wurde. In Emmerich kehren wir nach kurzem Stopp um und erreichen nach
    ca. 2 Stunden Rees und unsere Autos, die uns für die individuelle Heimfahrt
    erwarten. 
    Unser Fazit: Großartiges Wetter, wunderbare Strecken, Interessante Orte,
    vielseitiges Programm, leckeres Essen, unglaublich nette Menschen, super
    Stimmung in der gesamten Gruppe und viel Spaß mit unseren Autos, die – bis auf
    eine Panne – gut durchgehalten haben. Ein Dank an die Organisatoren Gerhard und
    Barbara. 

    Reinhard Bruch