RT 63 Rückblick 2024 – Ausfahrt Würzburg

RT63 Aschaffenburg – Frühjahrsausfahrt 2024

Am Flusslauf des Main‘s entlang durch den Spessart nach Veitshöchheim, Höchberg und Würzburg.

Treffpunkt war für unsere 107 SL standesgemäß im Mercedes Autohaus Kunzmann in Wörth am Main. (Bild 1) Nach einer guten Tasse Kaffee starteten wir in Richtung Klingenberg, um am Main entlang durch die Orte Röllfeld, Großheubach nach Miltenberg, an die Südspitze des Mainvierecks zu fahren. Weiter ging‘s Mainaufwärts über Freudenberg und Wertheim wo wir uns dann zwischen Eichel, Urpar und Bettingen um die Flusskehre des Mains schlängeln. Unser erster Halt war die Papiermühle in Homburg, (Bild 2) (Bild 2a) wo wir von der Familie Follmer, Männern aus drei Generationen, Großvater, Vater und Sohn, begrüßt wurden. Sohn Johannes Follmer führte uns durch die Papiermühle, in der alle drei bis zur Stilllegung arbeiteten und ihr Brot verdienten.

Rohstoffe wie Baumwolle, Flachs oder Hanf wurden im Holländer gemahlen. Reines Quellwasser wurde mit den Fasern, Leim und möglichen Zusätzen wie Farben oder Einschlüssen versetzt.

Der aufbereitete Faserbrei wurde mit einem feinmaschigen Sieb aus der Bütte geschöpft. (Bild 3) Für jeden Bogen gleiche Konsistenz und Stärke zu erreichen, verlangt ein hohes Maß an Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

Der geschöpfte Bogen wurde mit gleichmäßigem Druck auf einem Filz abgepresst. Die Folge Filz-Papierbogen wiederholt sich mehrmals bis ein Bausch (Stapel) erreicht ist. (Gautschen)

Der Stapel aus Papier und Filz wird in einer Spindelpresse mit hohem Druck entwässert.

Nach dem ersten Pressen werden die Bögen umgelegt und nochmals gepresst. um eine höhere Papierqualität zu erreichen.

Die gepressten Bögen werden an Klammerleisten zur Lufttrocknung aufgehängt. (Bild 4) Die getrockneten Papiere werden anschließend noch geglättet und gebrauchsfertig aufbereitet.

Mit diesem Wissen über die frühere Papier- und Pappdeckel-Herstellung gings am Main weiter über Lengfurt Marktheidenfeld, Hafenlohr, Rothenfels, Neustadt am Main nach Lohr am Main. (Bild 5) Unsere 107er konnten wir mit Sonderparkerlaubnis direkt am Schloss zu Lohr am Main parken. (Bild 6) Im Gasthof Schönbrunnen, (Bild 7) direkt in der Altstadt gelegen, haben wir uns gestärkt um anschließend die Altstadt mit einer Führung (Bild 8) zu erkunden. Wir verließen mit unseren Oldtimern Lohr und auch das Mainviereck und führen weiter am Maindreieck entlang über Karlstadt, Retzbach, Thüngersheim nach Veitshöchheim, wo wir vom SL auf ein Mainschiff (Bild 9) umstiegen, das uns nach Würzburg und wieder zurückbrachte. Bei kalten Getränken genossen wir die Aussicht und die Fahrt. Die letzte Tagesetappe führte uns nach Höchberg ins Hotel Zum Lamm. Dort ließen wir auf der Restaurantterasse den Tag bei einem schönen Abendessen und tollen Gesprächen ausklingen. (Bild 10)

Nach dem Frühstück starteten wir am nächsten Tag nach Würzburg, um der Residenz einen Besuch abzustatten. (Bild 11) (Bild 12) Monumental empfangen wurden wir im Vestibül, wo früher die pferdebespannten Kutschen einfuhren. Die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, 1720-1744 im Rohbau entstanden und bis 1780 fertig ausgestattet, gehört zu den bedeutendsten Schlossanlagen des Barock in Europa. Der erste Bauherr, Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, übertrug die Planung dem damals noch jungen und unbekannten Architekten Balthasar Neumann (1687-1753). Die Glanzlichter – und fast auch schon den Schlusspunkt – der Innendekoration setzte der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo mit seinen 1751-1753 entstandenen Deckenfresken im Kaisersaal und im Treppenhaus. (Bild 13) Wir konnten eine spannende, schöne, erlebnisreiche Führung erleben und uns die Räumlichkeiten wie z.B. den prunkvollen Gartensaal (Bild 13a) mit dem imposanten Deckengemälden das Treppenhaus, den architektonischen Höhepunkt der Residenz, in dem Hofarchitekt Balthasar Neumann unter ein stützenfreies Muldengewölbe, das mit 23 Metern Scheitelhöhe und einer Grundfläche von 18 x 30 Metern eine bautechnische Meisterleistung ist, eine dreiläufige Treppenanlage mit Umgang stellte.

Der eigens aus Venedig berufene Giovanni Battista Tiepolo schmückte das Gewölbe 1752/53 mit dem größten Deckenfresko, das je gemalt wurde. Weiterhin besichtigten wir den Weißen Saal, den Kaisersaal (Bild 14) und die südlichen Kaiserzimmer, wie das Spiegelzimmer (Bild 15) und die Toskanaräume sowie die nördlichen Kaiserzimmer, die Staatsgalerie, die Ingelheimzimmer und den Fürstensaal mit all ihren Kunstschätzen. Nachdem wir uns im angrenzenden Biergarten der Residenzgaststätten (Bild 16) mit Speis und Trank ausreichend versorgt hatten, traten wir die Heimreise an. Über Zell am Main, Erlabrunn, Zellingen, Birkenfeld, Karbach fuhren wir durch das schöne Frankenland nach Marktheidenfeld. Bei einem Glas Sekt auf dem Festplatz Martinswiese ließen wir alle nochmals die Tour revuepassieren und fuhren nach dem obligatorischen Gruppenbild (Bild 17) über den Spessart unsere 107er wieder nach Hause.

Brigitte und Bernd