Saisonabschlussfahrt am 15.10.2023

Wie schnell vergeht doch die Zeit! Und schon stand unsere Saisonabschlussfahrt auf dem Programm.

Nach einer ganzen Woche bei sehr wechselhaftem Wetter war auch an unserem Ausfahrtstag alles dabei. Zwölf Grad beim Start auf dem ADAC-Parkplatz mit Sonne und Regen während der Fahrt, was Lars nicht davon abhielt, offen anzufahren, obenherum nur mit Hemd und Weste bekleidet, während andere in Winterjacke schlotterten. Der Andrang war groß, es kamen einige neue Gesichter, und Rainer musste sogar Anmeldungen ablehnen.

Wir bekamen das präzise ausgearbeitete Roadbook ausgehändigt, und los ging die Fahrt mit siebzehn Autos über den Deisterkamm, die Orte Pattensen, Bennigsen, Bredenbeck, Wennigsen und über den Nienstedter Pass bis nach Bad Münder. Wie immer hatte Rainer eine wunderschöne Strecke ausgearbeitet, die uns den Herbst in seiner ganzen Vielfalt zeigte.

Im Berggasthaus Ziegenbuche genossen wir nicht nur unser vorbestelltes Mittagessen, sondern auch einen herrlichen Blick in das Sünteltal. Außerdem stießen noch Inge Mensing, Lippolds und Adolfs zu uns.

Gut gestärkt setzten wir dann unsere Fahrt durch das Sünteltal entlang der Straße der Weserrenaissance ins Weserbergland fort.

Unser Hauptziel: Schloss Hämelschenburg, ein Hauptwerk der Weserrenaissance und ein märchenhaftes Wasserschloss von besonderer Schönheit im Emmerthal zwischen Hameln und Bad Pyrmont gelegen. Es gehört zum Rittergut Hämelschenburg, welches seit 1437 immer im Besitz der Familie von Klencke ist, vollständig erhalten und noch heute nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Die Burg wurde 1588 bis 1613 von Jürgen Klencke und seiner Frau Anna von Holle erbaut. Die Vollendung erlebte Jürgen Klencke nicht mehr. Er starb 1609. Wir erfuhren, dass Anna von Holle mit Jürgen Klencke 14 Kinder hatte, von denen 12 erwachsen wurden. Der älteste Sohn ließ das Schloss mit seiner Mutter fertig stellen. Anna von Holle war eine kluge und couragierte Schlossherrin, die durch Allianzen die gesamte Anlage vor Plünderung und Zerstörung bewahren konnte. Während der Führung besichtigten wir die historischen Räume, welche mit antiken Möbeln, Gemälden der prägenden Persönlichkeiten, imposanten Kachelöfen sowie Porzellan und Glas ausgestattet sind. Der barocke Charlottensaal wird heute für Trauungen genutzt. Dort befindet sich ein selten gut erhaltenes, durch Pedaldruck selbstspielendes Pianola von Steinway & Sons. In der Eingangshalle, dem ehemaligen Wohnzimmer, wurde die Front der Pilgerhalle eingefügt, zwei Säulen, die von in den Sandstein modellierten Jakobsmuscheln bekrönt werden. Die Säulen umrahmen eine Durchreiche, die den Pilgern auf dem Weg nach Santiago de Compostela Speisung und Unterkunft verheißen sollten. Dieses Versprechen wird auch heute noch aufrecht erhalten. Im Rahmen der Führung wurde etwa ein Drittel der Räume gezeigt, die übrigen Räume sind vermietet und werden von Privatpersonen bewohnt.

Im ehemaligen Wirtschaftshof mit Blick auf die prächtige Südfassade des Schlosses genossen wir Kaffee satt und ein Stück Torte. Ein gelungener Abschluss dieses schönen Tages, den Lars mit einem Glas Marmelade für Ingrid und etwas Flüssigem für Rainer beendete. Die Rückfahrt trat jeder individuell an.

Ganz lieben Dank an Ingrid und Rainer für diese gelungene Saisonabschlussfahrt, die ich als Folgeauto mit sanftem Dahingleiten durch Wald, Feld und Ortschaften als sehr entspannend empfand.

Monika