Spargeltour am 11.06.2023
Es ist Spargelzeit, und wie jedes Jahr stand unsere Spargeltour auf dem Programm. Nach 21 Jahren, in denen Walter Adolf die Spargelfahrt zur Tradition gemacht hatte, ging der Staffelstab an Gisbert Tigges weiter. Ganz großen Dank und Respekt an Walter! Leider konnte er heute nicht dabei sein.
Also dieses Mal nicht durch die Region Nienburg sondern auf zu neuen Ufern: Treffpunkt um 10 Uhr auf dem Parkplatz des „Ersepark Uetze“.
Alle waren pünktlich. Für mich gab es einige neue Gesichter, die auch bei unserem RT eingetragen sind, aber wegen der Entfernung kaum am Stammtisch teilnehmen. Aus der Nordheide kamen wieder Jürgen Unruh mit Frau und Stefan Parpart.
Bei strahlendem Sonnenschein steuerten wir unsere Cabrios im Konvoi über ländliche Straßen, vorbei an blauen Kornblumen, leuchtend rotem Mohn und Margeriten. Wir kreuzten in Müden die Aller und legten eine kleine Sammelpause in Ummern am Segelflugplatz ein.
Wir fuhren sogar durch „Texas“, um an unser erstes Ziel, das Schulmuseum Steinhorst zu kommen. Wir wurden freudestrahlend empfangen und bekamen zur Stärkung eine leckere Spargelcremesuppe sowie belegte Brötchen kredenzt.
Nun konnten wir der Geschichte folgen:
Das Schulmuseum befindet sich in einem restaurierten Fachwerk-Bauernhaus aus dem späten 17./frühen 18. Jahrhundert. Zur weitläufigen Hofanlage gehört auch die ehemalige Dorfschmiede von 1822 (heute Bibliothek). Das Museum dokumentiert die Entwicklung des Schulwesens von der Antike bis zur Gegenwart. Schreiben, Lesen und Rechnen werden beleuchtet. Originale Objekte wie Schulranzen, Schreibgeräte, Fibeln und andere Unterrichtsmaterialien veranschaulichen den Wandel der Schule durch die Zeit. Auch wir fingen an, in Erinnerungen zu schwelgen, entdeckten Rechenschieber, Federmäppchen, erste Taschenrechner und vieles mehr. Ein Höhepunkt war das historische Klassenzimmer der Dorfschule aus dem 19. Jahrhundert, das erahnen lässt, wie auf harten Holzbänken unterrichtet, die deutsche Schrift geschrieben und an der großen Rechenmaschine gerechnet wurde.
Die soeben gewonnenen Eindrücke konnten wir dann bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gemütlich im Hof diskutieren und dabei die Sonne genießen.
Um 15 Uhr ging es weiter mit der zweiten Etappe. Erneut fuhren wir durch die abwechslungsreiche Südheide mit ihren Wiesen und Feldern, Alleen und Wäldern. Diesmal querten wir Müden (Örtze), um dann nach Hermannsburg Oldendorf zum Restaurant Gutshof im Örtzetal, unserem Zielpunkt für das Spargelessen, zu kommen.
Der alte Gutshof war schon 1438 als „Hof Nr. 1“ gute Stube und Schänke für Kutscher und Flößer, die mit ihren Waren von Hermannsburg nach Hannover unterwegs waren. Mit der Flößerei, die seit 1750 auf der Örtze betrieben wurde, nahm die Bedeutung der Gastronomie in Oldendorf zu. Für uns war auf der Terrasse mit Blick auf die Örtze unter schattigen Bäumen schön gedeckt, und das Spargelessen konnte beginnen. Es gab nichts zu meckern: Den Beginn markierte eine Hochzeitssuppe (Spargelsuppe hatten wir ja am Mittag). Der Spargel war lecker und wurde nach Bedarf nachgereicht, ebenso Kartoffeln, Butter und Sauce Hollandaise. Roher Schinken stand für alle auf dem Tisch, Schnitzel und Pute wurden heiß serviert. Zum Nachtisch konnten wir aus zwei Dessertversionen mit frischen Erdbeeren und Crème brûlée wählen. Der Service war ausgesprochen aufmerksam, freundlich und nett.
Gegen 20 Uhr löste sich unsere Gruppe auf, und jeder fuhr, so denke ich, zufrieden nach Hause.
Für mich war es ein wunderschöner Sonntag, den ich nicht missen möchte.
Vielen lieben Dank, liebe Tina, lieber Gisbert! Es war ein sehr gelungener Beginn einer hoffentlich langen Spargel-Freundschaft.
Monika