Sommertour nach Tangermünde vom 12.08.2022 bis zum 14.08.2022

Am 11. Januar wurde die Einladung verschickt, zwanzig Fahrzeuge wurden angemeldet, und die Fahrt war ausgebucht. Viermal sind Ingrid und Rainer die Route abgefahren, jedes Mal mit neuen Sperrungen und Hindernissen, bevor wir am Freitag bei unserem Treffpunkt auf dem Parkplatz Magdeburger Börde ein wunderbares Roadbook in die Hand bekamen. Wer es hat, bei dem ist mein Bericht überflüssig, denn Rainer hat nicht nur die Fahrtrouten exakt mit Landkarte, bunten Abbildungen der Orts- und Straßenschilder, mit Ampeln und Gebäuden sowie das Programm aufgezeigt, sondern er hat uns auch Informatives über das Schiffshebewerk, die Altmark, den Hansebund mit der Hansestadt Werben und über die Straße der Romantik an die Hand gegeben. Meinen großen Respekt und Dank für diese aufwändige Arbeit, die ich erst im Nachhinein würdigen kann, denn ich hatte das Privileg, ihm direkt folgen zu dürfen. Mich würde mal interessieren, wer während der Fahrt wirklich die Routen im Roadbook verfolgt hat. Soweit ich das mitbekommen habe, sind wir immer im Konvoi gefahren. Nun gut, unser Ziel und zugleich der Ausgangspunkt für alle weiteren Ausflüge war

Tangermünde an der Elbe.

Auf dem Weg dorthin gab es einen Zwischenstopp am Schiffshebewerk Rothensee. Es verbindet mithilfe eines Trogs den sechszehn Meter höher gelegenen Mittellandkanal mit der Elbe und die Magdeburger Häfen. Neben dem alten Hebewerk gibt es heute aber eine neue Schleuse. Da einige von uns eine längere Anreise nach Magdeburg hatten, gab es nun zuvor von Rainer bestelltes Mittagessen in Bertingen im

Hotel La Porte.

Es hat sehr gut geschmeckt, und die Portionen waren riesig. Und dann kam die Überraschung des Tages: Da diese Fahrt die Jubiläumsfahrt war (25 Jahre RT30), welche eigentlich letztes Jahr stattfinden sollte, aber wegen Corona ausgefallen ist, hat dieses Essen der Club spendiert! Freude und Überraschung für uns alle. Danke lieber Lars! Und dann ging es weiter zu unserer Unterkunft, mitten im Zentrum von Tangermünde gelegen.

Schulzens Brauerei

hat eine lange Tradition, war aber total verfallen und wurde nach der Wende für viel Geld wieder sehr schön aufgebaut, auch als Event-Location. Wir bezogen unsere Zimmer, und um 18 Uhr gab es eine sehr bereichernde Stadtführung. Unser Informant konnte locker und mit eigenen Anekdoten herrlich die Geschichte der Stadt erzählen, und nach anderthalb Stunden trafen wir alle zum Abendessen auf der Terrasse ein. Vorweg gab es für alle einen Begrüßungstrunk, das sogenannte Schulzens Märzen (lecker!) und einen Salat. Die Hautspeise konnte gewählt werden. Ein netter, lauschiger Sommerabend bei Ziegelrot (auch ein sehr schmackhaftes Bier), begleitet von einer fröhlich feiernden Hochzeitsgesellschaft.

Der nächste Tag begann um 8 Uhr mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Um 9 Uhr startete unsere Altmarktour zur kleinsten Hansestadt der Welt:

Werben,

ein überschaubares Kleinod mit 986 Einwohnern. Auf dem Marktplatz wurden wir von Frau Dahlenburg, einer Stadtangestellten, willkommen geheißen. Ein anderer Gast machte extra seinen Parkplatz frei, damit wir alle Platz hatten. Wir verschafften uns einen Überblick über die Geschichte und wurden zur Salzkirche geführt. Von dort aus ging eine Gruppe zum kleinen Rundfunkmuseum, eine andere zum Elbtor, um dieses zu besteigen, und ich mit Ingrid und Inge zur gotischen Pfarrkirche St. Johannis. Gegenüber gelegen wurde aus der alten Dorfschule das Café Lämpel, welches schon einige von uns in Beschlag genommen haben. Die Sehenswürdigkeiten lagen nicht weit auseinander, und nach der Kirchenbesichtigung gingen wir in einem Bogen wieder zum Marktplatz, vorbei an unterschiedlichsten geschichtsträchtigen Häusern. Inzwischen war auch ein Storch in sein Nest auf dem Rathaus zurückgekehrt. Nun fuhren wir nach Tangermünde zurück, denn um 14.30 Uhr startete eine

zweistündige Schifffahrt auf der Elbe.

Gott sei Dank hatte die Sonne ein Einsehen und verschonte uns auf dem Wasser mit stechenden Strahlen. Es waren zwei sehr angenehme, entspannte Stunden mit Infos vom Schiffsführer. Wer wollte, konnte sich mit Kuchen oder Würstchen stärken. Nach der Rückkehr hatten wir etwas Zeit, und ich wollte noch in die Kirche. Leider war wegen eines Orgelkonzertes keine Besichtigung möglich, und so stromerte ich noch durch die Gassen und genehmigte mir nach dem Besuch des kleinen Alltags-Museums der Brauerei im Garten mit Ingrid, Rainer, Beate und Thomas ein Kleines Helles. Für heute war das Abendessen um 19 Uhr angesagt, nur leider nicht auf der Terrasse, sondern im Frühstücksraum – puhhhh, warm, warm, warm – und das Essen gab es leider auch recht spät, sodass von meiner Seite aus das Große Helle schon seine Wirkung zeigte. Nach dem Essen musste ich aber noch das vierte Bier im Bunde, das Porter probieren, ein dunkles Bier mit 5,1% Alkoholgehalt, welches nach Kaffee und Kakao schmeckte. Nun ja, gewöhnungsbedürftig, interessant, aber noch eins musste ich nicht unbedingt davon haben.

Nun war schon der zweite Tag vorbei, und am Sonntag musste ich nach dem Frühstück um 9 Uhr meine Heimreise antreten, denn meine einzige Enkelin hatte ihren ersten Geburtstag. Ich kaufte noch im Hofladen ein (Helles, Ziegelrot, Altmark-Spritz, Schokolade und Brauerbrot, welches aus Treber-Braurückstand gebacken wird), da erschien ein Reporter, der Lars und mir diverse Fragen stellte. Ich überließ ihm mein Roadbook, da Rainer gerade dabei war, die Lage für ein gemeinsames Foto am Elbufer zu erkunden. So verzögerte sich meine Abreise, aber ich kam ohne Stau pünktlich in Hannover bei der Geburtstagsfeier an. Die anderen genossen hoffentlich die Heimreise Richtung Magdeburg noch über einen Teil der „Straße der Romantik“, vorbei an den Kirchen von Wust, Melkow und Jerichow. Laut Plan wurde die Elbe, mehrmals der Elbe-Havel-Kanal und der Ihlekanal überquert, um noch im

Hotel Waldschänke in Hohenwarthe

gemeinsam Kaffee zu trinken. Danach erfolgte die individuelle Heimfahrt.

Liebe Ingrid, lieber Rainer,

Ganz lieben Dank für Eure Planung, Mühe, Zeit und Organisation.

Ein tolles, bereicherndes, abwechslungsreiches Wochenende, das mir ein unbekanntes Stück Deutschland nähergebracht hat. Ich habe die Fahrten hinsichtlich Kunst und Kultur sehr genossen. Auch die Streckenführung mit den unglaublich vielen Apfel- und Birnbäumen hat mich total begeistert. Auch die alte Substanz, die leider teilweise sehr verfallen ist, hat mich sehr fasziniert, wie man wohl an meinen detailverliebten Bildern sieht.

Abfahrt

Schiffshebewerk

Mittagessen

Tangermünde

Hansestadt Werben

Aufbruch zur Schifffahrt

Schifffahrt

Fotosession

Pressefotograf

Rückfahrt