Sommerfahrt nach Wörlitz und Dessau mit dem RT39 Magdeburg vom 02.07.2022 bis zum 03.07.2022
Eine Einladung des RT39 Magdeburg nach Wörlitz und Dessau, das heißt Kunst und Kultur satt, und das durfte ich einfach nicht versäumen. Zumal Lars mit Wolfgang und Rainer mit Ingrid auch Interesse anmeldeten, war es klar, da fahre ich mit.
Treffpunkt: bei Telges in Wolmirstedt
Das hieß: Um halb sieben Treffen am Steuerndieb in Hannover. Und von Rainer und Lars eskortiert ging es über die Autobahn zu Andreas und Madlen. Gitta und Hansi trafen auch ein, was mich sehr freute. Man konnte sich noch einmal stärken mit Kaffee und Snacks, es gab schicke, metallene Ausfahrtsschilder, die am Grill montiert wurden, sowie ein Bordbuch, und dann setzte sich die Kolonne von vierzehn Autos in Bewegung. Die genau beschriebene Fahrtroute führte zum ersten Ziel:
Irrgarten Altjeßnitz
Das ist ein in gemeinnütziger Arbeit liebevoll gepflegter Park mit kleiner Kirche aus Feldsandsteinen im romanischen Stil, der zu einem ehemaligen Gutshof mit Schloss gehörte (erworben 1694 von Adam Freiherr von Ende). Zwei Meter hohe Hainbuchenhecken und enge Wege führen im 2.600 Quadratmeter großen Irrgarten zum Zentrum, der Plattform. Von ihr ist der gesamte, vier Hektar große Garten mit Rondell, Memorial, Begräbnisinsel usw. zu überblicken. Ich habe das Zentrum nicht gefunden, somit auch nicht erklommen. Weiter ging es dann zum
Großen Goitzschesee.
Direkt an der Uferpromenade im Restaurant CORALI mit Blick auf den gewaltigen Pegelturm nahmen wir unser Mittagessen ein. Und weiter ging die Fahrt zum Ziel des heutigen Tages:
Ringhotel Zum Stein in Wörlitz.
Nach dem Einchecken erwartete uns unsere Gästeführerin zu einem etwa zweistündigen Spaziergang durch den
Wörlitzer Park,
UNESCO-Welterbe, ein Landschaftspark mit einmaliger Gartenarchitektur. Unser Rundgang beginnt, nicht weit von unserem Hotel entfernt, bei der Insel Stein (entstanden 1788-1794 im Auftrag des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau nach einer Reiserückkehr aus Neapel) mit ihrem künstlichen Vulkan (gelegentlich spektakuläre Inszenierungen einer künstlichen Eruption) und der Villa Hamilton.
Entlang des Georgenkanals sahen wir das Italienische Bauernhaus, das Rote Wallwachhaus, überquerten den Sonnenkanal und gingen den Hügel hoch zum Pantheon. Ein Stück entlang auf dem Deich ging es wieder bergab vorbei am Dornauszieher, und wir konnten die Goldene Urne bestaunen. In der Ferne sahen wir den Venustempel und weiter des Weges bekamen wir dann einen Blick auf das 1768 errichtete Nymphäum, das damals einen Eiskeller verborgen hatte. Ein weiteres Highlight ist das Gotische Haus, das 1773 ein architektonisches Novum auf dem europäischen Kontinent darstellte. Auf einer Englandreise inspiriert, war es als Wohnhaus für den Hofgärtner Schoch nach Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff entstanden. Ab 1785 wurde es in mehreren Phasen für Fürst Franz als Rückzugsort sowie zur Aufnahme seiner verschiedenen Sammlungen ausgebaut. Langsam wurden die Füße lahm, und wir beschlossen, mit der letzten Fähre den Wörlitzer See zu überqueren, um wieder an unserem Ausgangspunkt, der Insel Stein zu landen. Eine Besonderheit, die noch erwähnt werden muss: Jede der vielen Brücken ist einzigartig gestaltet, und keine Bauweise wiederholt sich.
Das Abendessen, das um 19 Uhr angesetzt war, musste etwas verschoben werden. Bei Beginn der Ausfahrt wurden uns Quiz-Fragen mit auf den Weg gegeben, die wir am Abend abliefern sollten, damit nach der Auswertung die Siegerehrung erfolgen konnte.
Diese Ausfahrt war die Jahresausfahrt des RT39, die schon für 2020 geplant war, aber umso mehr freuten sich alle, dass es nun endlich geklappt hatte. Und… der Quiz-Sieger bekam einen Wanderpokal, der im nächsten Jahr verteidigt werden muss. Ja, die Spannung stieg bei der Auflösung der Fragen, und der Wanderpokal, die Silhouette eines offenen SL in durchsichtigem Acrylglas, ging an „unseren“ Lars. Ein sehr langer, eindrucksvoller Tag mit einem schönen, geselligen Abend ging zu Ende.
Am Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück, das keine Wünsche offenließ, führte uns der erste Stopp zum
Schlosspark Oranienbaum,
einer holländisch-barocken Schlossanlage, welche 1683 im Auftrag der Fürstin Henriette Catharina von Oranien-Nassau als Sommersitz entstanden war, der zugleich ihr Witwensitz wurde. Cornelis Ryckwaert konzipierte ein einzigartiges Architekturensemble, bei dem vor allem die symmetrische, auf die Schlossanlage bezogene Stadtanlage von großer Seltenheit in Deutschland ist. Die Pagode im chinoiserie Stil erhebt sich auf einem künstlichen Hügel, der ehemals einen Eiskeller in sich barg. Aber unser Hauptziel, welches wir auch pünktlich erreichen mussten, war
das Bauhaus,
denn auch hier erhielten wir eine wunderbare Führung. Das Bauhausgebäude gilt als Schlüsselwerk der europäischen Moderne. In ihm verbinden sich die Prinzipien des Funktionalismus mit einer herausragenden architektonischen Qualität unter Verwendung der damals modernen Materialien Glas und Stahlbeton. Neben der architektonischen Bedeutung mit ihren völlig neuen Ansätzen bezieht der Ort seine historische Bedeutung auch aus den Beiträgen für die radikale Erneuerung von Kunst, Design und Architektur des 20. Jahrhunderts. Mich hat es wieder sehr beeindruckt, dieses konzeptionelle Denken auf der Gestaltung einer ganzheitlichen Moderne, in der soziale und gesellschaftliche Aspekte ebenso eine Rolle spielten wie die des Wohnens. Das Bauhaus setzte zwischen 1919 und 1933 wesentliche Impulse.
Ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant „Georgengarten“ rundete auch diesen Tag optimal ab, und jeder konnte seine individuelle Rückreise antreten. Ich wurde wieder eskortiert und kam wohlbehalten zu Hause an.
Ich kann nur sagen, ich bin glücklich, diese Fahrt erlebt zu haben.
Danke dem Orga-Team, danke meiner Eskorte
für dieses großartige Wochenende in Sachen Kunst und Kultur satt.
Monika