Jahrestreffen in Dresden vom 18.05.2023 bis zum 21.05.2023

Da ich ja immer alleine mit meinem SL fahre, bat ich um eine Eskorte, und diesmal waren das Lars mit Wolfgang und Roland mit Christine. Wir trafen uns an der Aral-Tankstelle in Hannover-Anderten. Über die Autobahn sagte das Navi vier Stunden und über die Landstraße sechs Stunden Fahrtzeit an. Wir entschieden uns für die Landstraße, also fuhren wir genüsslich offen in Richtung Dresden. Die gelben Rapsfelder glänzten im Sonnenlicht. Teilweise waren wir alleine auf weiter Flur. Wir fuhren durch Orte, wo schön restaurierte Häuser neben Häusern standen, die immer noch im Urzustand waren.

In Bernburg (Saale) hielten wir zur Mittagspause an und speisten auf dem Marktplatz.

Auch die zweite Etappe verlief reibungslos, so dass wir wie geplant im Maritim in Dresden ankamen und beim Orga-Team unsere Unterlagen abholten. Für den Gala-Abend reservierten wir feste Sitzplätze, checkten im Hotel ein und bezogen unsere Zimmer.

Zum Meet and Greet traf sich die große SL-Gemeinde im Foyer mit Begrüßungs-Aperol. Anschließend gab es im Restaurant ein umfangreiches Buffet, und der Abend wurde in der Piano-Bar beendet.

Am Freitag blieben traditionell die SLs in der Garage, um zu Fuß, mit dem Bus oder per Boot Dresden und die Umgebung zu entdecken. Lars, Wolfgang und ich, wir hatten uns zum Ausflug nach Meißen angemeldet. Ein Oldtimer-Bus fuhr uns zum ersten Höhepunkt, dem barocken Jagdschloss Moritzburg. Früher hatte dort Kurfürst August der Starke ausschweifende Feste und Jagden zelebriert. Interessant fand ich, dass die schwarzen Figuren und Ornamente noch original sind, während die weißen Objekte inzwischen erneuert wurden.

Weiter ging die Fahrt, vorbei am Staatsweingut Schloss Wackerbarth, elbabwärts nach Meißen. Wir stärkten uns zuerst in der Kleinmarktschänke Meißen und tranken ein Schwerter Bier, um dann eine Führung durch die erste europäische Produktionsstätte für Porzellan, die Porzellan-Manufaktur MEISSEN zu erleben. Voller Bewunderung lernten wir vieles über die manuelle Herstellung des edlen Porzellans. In feinster Kleinarbeit werden Tassen, Teller und Figuren hergestellt. Bei Figuren wird jeder Finger und jede noch so kleine Blüte per Hand gefertigt und zusammengefügt. Bei jedem Brennvorgang verliert die Form an Masse. Das berühmte Zwiebelmuster wird zum Beispiel zuerst mittels einer Folie auf dem Teller fixiert, dann mit Hand aufgemalt (sieht schwarz aus), und erst durch den Brand entsteht die blaue Farbe. Saxonia, die sächsische Freiheitsstatue mit ihren 8.000 Blüten, welche einzeln per Hand gefertigt und aufgetragen werden, egal in welcher Größe, lässt einen staunen, und nun begreift man die ausgeschriebenen Preise.

Christine und Roland nahmen an der Stadtführung teil, bei welcher sie unter anderem den Dresdner Zwinger und die Semperoper in Augenschein nehmen konnten.

Bei der Stadtrundfahrt mit dem Bus lernten wir die Geschichte der einzelnen Dresdner Stadtteile kennen.

Der Tag endete mit dem Sächsischen Abend im Sophienkeller des Taschenbergpalais (erbaut 1705 für Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel, eine der Mätressen von August dem Starken). Ein opulentes Gelage (sächsische Tafelfreuden, Kartoffelsuppe, Sauerbraten, Quarkkäulchen, Hofdamenschmeichler, Kurfürstentrunk, Radeberger Pilsner, Krušovice Schwarzbier, diverses Alkoholfreies) ließ keine Wünsche offen. Musikanten sowie Reichsgräfin von Cosel sorgten für Stimmung, und wir erfuhren das Geheimnis um das Dresdner Trichtertrinken und die Coselträne. Wir erlebten einen interessanten, informativen und geselligen Freitag.

Samstag ist Ausfahrt-Tag.

Ich nahm an der Tour S04 teil, die mich zum Schloss Rammenau und zur Bastei im Elbsandsteingebirge führte.

Heute hatte ich einen Beifahrer, Stefan Parpart vom RT 21 Nordheide, und so baten Lars und Wolfgang uns, mittels Roadbook die Führung zu übernehmen. Also musste Stefan mir Anweisung geben, wie ich zu fahren hatte. Eine neue Situation, sonst verlasse ich mich immer auf das vorausfahrende Fahrzeug. Außerdem muss man ständig den Kilometerstand im Auge behalten, und das klappte nicht so recht (oder stimmten die Kilometerangaben nicht?). Also übernahmen doch Lars mit Wolfgang mittels Navi die Führung und brachten uns zu unserem ersten Ziel, das Pfefferkuchenmuseum in Pulsnitz. Der Pulsnitzer Pfefferkuchen ist eine traditionell handwerklich hergestellte Lebkuchenvariante, die sich durch längere Lagerung und Reifung des Grundteigs unterscheidet. Die Pfefferkuchen werden ganzjährig in der Pfefferküchlerei (neun Firmen gibt es in der Stadt) hergestellt und verkauft. Bereits seit 1655 dürfen die Pfefferküchler ihre Waren auf dem Striezelmarkt anbieten. Das kleine Museum zeigte Maschinen, unzählige Dosen, Oblaten, die verschiedenen Gewürze sowie ein Rezept von 1725.

Stefan und ich bekamen eine zweite Chance, unsere Weiterfahrt nach Schloss Rammenau, aber auch hier musste Wolfgang mit dem Navi wieder einspringen. Schloss Rammenau, ehemaliges Rittergut, wurde erstmals 1597 urkundlich erwähnt. Es ist wunderbar restauriert worden. Wir bestaunten die einzelnen themenbezogenen Salons mit kunstvollen Tapeten, Stuckarbeiten, Wandmalereien und prächtigem Porzellanleuchter. Die Mittagspause mit Pellkartoffeln und köstlichem Kräuterquark genossen wir im Garten und beobachteten die Störche im Nest.

Bei der dritten Etappe zur Bastei im Elbsandsteingebirge hatten wir nun den Bogen raus und kamen am Ziel an. Die Fahrt dorthin durch den Nationalpark „Sächsische Schweiz“ ist schon sehr beeindruckend (aber von unzähligen Touristen bevölkert). Am Ziel, der Bastei, überwältigten die riesigen Sandstein-Formationen sowie der imposante Ausblick über das 190 Meter tiefer liegende Elbtal.

Die letzte Etappe führte uns nach Pirna ins V8-Werk, welches sich auf die Restaurierung historischer Ford Mustangs, Chevrolets und Corvettes spezialisiert hat. Autofans bekamen glänzende Augen. Leckerer Kuchen, wie die Eierschecke versüßten den Aufenthalt.

Die Rückfahrt zum Maritim führte uns am Schloss Pillnitz vorbei, über die berühmte Brücke „Blaues Wunder“, an den Elbwiesen entlang, über die Waldschlösschen-Brücke und die Marienbrücke. Dann erreichten wir wieder unser Hotel.

Christine und Roland führte die Reise zum Schloss Augustusburg mit angeschlossenem Motorradmuseum.

Die handgeschnitzte Holzkunst im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum Seiffen regte Kindheitsträume an.

Kurzes Durchatmen, stylen für den Gala-Abend, und schon gab es den Begrüßungsdrink auf der Terrasse des Internationalen Congress Centers Dresden.

Der Beginn des Abends wurde getrübt, denn einige der für uns reservierten Plätze waren von anderen Personen besetzt, so dass wir dann gemeinsam an einem anderen Tisch Platz nahmen. Das Menü war vorzüglich, der Service war ohne Beanstandung und es gab keine langweiligen Reden. Allerdings war die Musik so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte, und so lichtete sich der Saal nach dem Essen rapide. Die Staffelübergabe (die wir ja abwarten mussten und die so vor fast leere Stühlen erfolgte) zog sich bis Mitternacht hin, obwohl laut Programm als Ende des offiziellen Teils 22.45 Uhr angegeben war. Ein unvergessliches Erlebnis!

Die für Sonntag um 10 Uhr anberaumte ordentliche Mitgliederversammlung zog sich auch eine Stunde länger als geplant hin, so dass unsere Rückreise um 14 Uhr startete. Wie bei der Hinfahrt schlängelten wir uns über Land bei schönstem Cabrio-Wetter nach Hause.

Fazit: Ich habe die Reise nach Dresden nicht bereut, habe mich unter „Gleichgesinnten“ wohlgefühlt und viele schöne Eindrücke genossen.

Ein ganz dickes, liebes Danke an meine „Eskorte“!

Der Bericht über das Jahrestreffen 2024 wird ein anderer, denn dann sind wir die Organisatoren. Ich drücke uns die Daumen.

Monika