Die Wetter-App von Christina, meiner heutigen Beifahrerin, sagte: „kein Regen“. Also öffnete ich am Treffpunkt auf dem ADAC-Parkplatz in Laatzen das Dach, so wie es sich für einen Saisonstart gehört. Der Zuspruch war enorm. 17 Fahrzeuge trudelten ein. Die Tour-Organisatoren Roland und Christine verteilten die Streckenpläne, und die Autoschlange setzte sich in Bewegung.

Die Sonne schien, und die Fahrt über Landstraße, oft wunderschöne Alleen, vorbei an gelben Rapsfeldern, deren Duft man einatmen konnte, machte mich zufrieden und glücklich. Christina verfolgte den Straßenverlauf bis zu unserem ersten Ziel, dem Tier- und Ökogarten der IGS Peine.

Hier im Tier- und Ökogarten ist jeden ersten Sonntag im Monat Besuchertag mit Zirkusvorstellung, Streichelzoo, Bratwurst sowie Kaffee und Kuchen. Mit viel Liebe ist dieser Garten angelegt. So macht Lernen bestimmt Spaß: praxisnah, verantwortungsvoll und genussvoll. Wenn man sieht, wie die Möhren, der Salat und die Kräuter wachsen, die zuvor ausgesät worden sind, bekommt man ein ganz anderes Verständnis für Nahrung. Wenn man erkennt, was für eine Vielfalt und Pracht die Blumenwelt für uns bereithält, merkt man, dass die Natur geschützt werden muss. Hasen konnten gestreichelt werden, und die verschiedenen Hühnerarten haben mich sehr beeindruckt.

Weiter ging es dann zum Mittagessen im Waldgasthaus Odinshain. Dort stießen Gitti und Hansi zu uns, und eine lange Tafel im Festsaal war vorbereitet. Unsere Essenswünsche hatten wir schon bei der Anmeldung kundgetan, sodass die Abfertigung reibungslos verlief. Mein Sauerfleisch mit Bratkartoffeln war eine Wucht, sowohl vom Geschmack als auch vom Volumen her. Das Bezahlen nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, wodurch Rolands Ablaufplan in Verzug geriet. Denn nun stand mit 45-minütiger Verspätung die längste Strecke an.

Mit meiner Beifahrerin Christina durfte ich hinter Roland herfahren. Aber das war nicht so einfach, Roland machte Speed. Christina verfolgte die Strecke als erfahrene Rallyefahrerin und beklagte sich mehrmals, dass sie mit dem Lesen gar nicht hinterher käme. Und so trudelten die anderen in kleinen Grüppchen, die dann das Navi bemühten, an unserer Haupteventlocation ein, dem Automobilmuseum Braunschweig.

Eigentlich sollte das Kaffeetrinken im historischen Eisenbahnwaggon von 1921, genannt Donnerbüchse, den Abschluss bilden. Das Servieren von Kaffee und Kuchen wurde nun vorgezogen. Währenddessen erzählte uns der Inhaber Jürgen Kolle seinen Werdegang sowie über die Entstehung seines Privatmuseums.

100 Jahre Automobilgeschichte auf einem Fleck! Jedes Auto hat eine besondere Geschichte, zum Beispiel der erste Brezelkäfer, der Antarktis-Käfer von Volkswagen Australia. Jedes Auto ist ein geschichtsträchtiges Exponat, wie der Opel Kadett und wie Fahrzeuge der Marken BMW, Borgward, Fiat, Ford und Porsche. Jedoch wurden nicht nur Autos gesammelt, sondern auch jegliches Zubehör und Utensilien, zeitlich aus den verschiedensten Epochen. Jürgen Kolles älteste Rarität ist ein Hanko Rheingold von 1939, ein historisches Auto mit einem Chevrolet-Motor auf einem Plymouth-Fahrgestell, der wohl der letzte Zeitzeuge seiner Art. Der Name Hanko setzt sich aus den Namen der zwei Standorte des Unternehmens Hannover und Koblenz zusammen. Ja! Was für eine Vita! Und das ist immer der Antrieb von Jürgen Kolle.

Christina lotste mich mittels Handy sicher zurück über Landstraßen zum ADAC-Parkplatz, wo sich anschließend unsere Wege trennten.

Danke für die Mühe, lieber Roland und liebe Christine, für die dicke und ausführliche Wegbeschreibung, und dafür, dass Ihr uns diesen schönen, ereignisreichen und informativen Tag als Start in die Saison 2024 ermöglicht habt!

Monika