RT80 Tagesausfahrt zum Ahornboden am 20. 8. 2023
Sommer in der Stadt. Schulferien in Bayern. Sonntags bei 30 Grad!! Kaiserwetter !!!
Was machen die Münchner ???
Nichts wie raus ans Wasser !!!
Zu diesen Zeiten sind alle Bayerischen Badeseen überfüllt und Parkplätze sind rar.
Es wird dann immer schwieriger geeignete Ausfahrtziele zu finden. Wir hatten Glück, ein Mitglied unseres RTs hat uns den „Großen Ahornboden“ empfohlen.
Nachdem wir uns den Ahornboden bereits letztes Jahr im Herbst angeschaut haben, war es klar, da muss man hinfahren.
Eigentlich darf man es nicht sagen, dies ist noch ein Geheimtipp in unserer Region und trotz himmlischen Wetter ziemlich leer, weil alle am See waren.
Was ist der „ Große Ahornboden“ ( es gibt auch noch einen „Kleinen Ahornboden“, aber nur zu Fuß oder mit dem Radl erreichbar)?
Am Großen Ahornboden auf 1200m Höhe stehen ca. 2200 Ahornbäume, teilweise aus dem 17. Jahrhundert. Laut Informationen sollen die jungen Bäume im 30 jährigen Krieg stehen geblieben sein, weil das Vieh nicht mehr auf die Weiden getrieben worden ist. Später hat man erkannt, dass die Bäume idealen Schatten für die Kühe geben und sich auch der Ahornsamen als gute Futterbeimischung eignet.



Der Ahornboden liegt im Karwendel Gebirge, im Tal Eng und gehört zu Österreich. Das witzige ist, dass die Eng nur über Deutschland zu erreichen ist.
Fahrtechnisch kann der Ahornboden auf zwei Wege erreicht werden:
1. ) Über den Sylvensteinspeicher über Fall nach Vorderriss und dann über die österreichische Grenze nach Hinterriss.
oder, und diese Strecke sind wir gefahren
2.) über den Walchensee zur Mautstraße Wallgau nach Vorderriss und dann wie bei 1.) weiter nach Hinterriss.
Ab Hinterriss gibt es dann wieder eine Mautstraße zum Ahornboden / Eng.
Wir trafen uns um 09:00 Uhr an der Autobahnraststätte Höhenrain West. Insgesamt waren wir siebzehn 107er Fahrzeuge und ein Mini Cabrio ( auch ein sehr schöne Fahrzeug, nebenbei).
Um 09:30 Uhr ging es los auf der Autobahn, Richtung Garmisch Partenkirchen bis zur Ausfahrt Kochel am See. Über Kochel ging es über die berühmte Kesselbergstraße hoch zum Walchensee. Die Kesselbergstraße ist die bedeutendste Bergpanoramastraße im süddeutschen Raum und sehr beliebt bei Motorradfahrern. Teilweise ist die Straße aber für Motorradfahrer gesperrt.


Oben am Walchensee bestätigt sich unserer Vorahnungen, alles voll, die Strände, Parkplätze alles überfüllt.
Wir fuhren weiter am westlichen Ufer vom Walchensee über Urfeld , Walchensee und Einsiedl nach Wallgau.
(Übrigens, wenn ihr mal in der Nähe seid: am südlichen Ufer vom Walchensee gibt es eine Mautstraße nach Jachenau, die Uferstraße ist direkt am See, es gibt kaum eine Bebauung und das Wasser ist an einigen Stellen Karibikblau, aber nicht fahren bei Kaiserwetter!!!)
In Wallgau fängt die Mautstraße nach Vorderriss an. Neben den Ahornboden ist hier das 2. Highlight dieser Tour. Die Mautstraße geht entlang der wilden Isar. Dies ist der einzige Platz in Deutschland, wo es noch so einen großen Wildwasserfluss gibt. Hier ist alles Naturschutzgebiet. Meine Frau sagt immer, wie in Kanada, da brauche ich nicht so weit wegfahren! Und es stimmt , großartige Natur, eiskaltes reines Bergwasser bei 9 Grad und alles easy mit dem Auto zu erreichen.



Am Parkplatz Nr. 3 machten wir eine Brotzeitpause direkt an der Isar, einige von uns trauten sich sogar ins eiskalte Wasser.
Es war sehr schön dort, mal was anderes.
Nach 1,5 Stunden ging es entlang der Mautstraße weiter nach Vorderriss und weiter nach Hinterriss.
Sowohl in Vorderriss, als auch in Hinterriss, gibt es jeweils ein Gasthaus „Post“ und ein paar Häuser, sonst nichts.
Nach Hinterriss kommt die Mautstation zur Eng. Hier begleitet uns das Flüsschen Riss bei unserer Fahrt durch die Eng.
Auch die Riss, ist wie die Isar, ein Wildwasserfluss mit teilweisen beeindruckendem Verlauf.
Nach 20 km erreichen wir den Ahornboden. Hier war Fototermin mit den Teilnehmern und unseren 107 er
Schätzchen.
Anschließend fuhren wir alle durch den Ahornboden mit individuellen Fotostopps, eine Auswahl ist hier zu sehen:



Zum Abschluss ist natürlich ein gemeinsames Essen obligatorisch.
Am Ende der Mautstraße gibt es einen großen Parkplatz und ein Viersterne Hotel „Das Naturhotel am Großen Ahornboden“, falls man länger hier übernachten will. Die Eng ist ein Wander- und Bergsteiger Paradies, die Berge drumherum sind bis zu 2.600 m hoch.
Es gibt hier mehrere Möglichkeiten einzukehren, eine etwas höher gelegene Binsalm, das Viersterne Hotel oder die Eng Alm der Agrargemeinschaft.
Wir entschieden uns für die Eng Alm, die u.a. auch für den hier erzeugten Bergkäse berühmt ist. Auf dem 15 minütigen Weg zur Eng Alm konnten wir die Erzeuger des Rohstoffes für den Käse in die Augen blicken.


Wir hatten reservierte Plätze draußen, die meisten von uns wählten, typisch bei diesem Wetter, natürlich Kaiserschmarrn und wer es echt mag, nahm auch Buttermilch dazu.
Gegen Abend war unsere Ausfahrt beendet, am Rückweg zum Parkplatz wurde dann noch in der Alm Käserei eingekauft.
Uns hat es sehr gut gefallen und viele wollen im Herbst wiederkommen, sobald sich die Ahornbäume rot verfärben.
Ulrich und Waltraud Hesseling




