Elsass Ausfahrt vom 01.06. – 07.06.2025 im Anschluß an das Jahrestreffen in Sonthofen

Bonjour Elsass!!!

Der RT80 auf große Fahrt

Das Elsass ist begehrt, viele Regionaltreffs waren im letzten Jahr schon im Elsass, zuletzt der RT 34 Kassel, der kurz vor uns das Elsass besuchte.

Das Elsass, eine charmante Region im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland, begeistert mit seiner reichen Kultur, malerischen Landschaften und geschichtsträchtigen Orten. Es ist bekannt für seine gut erhaltenen Fachwerkdörfer, kulinarischen Spezialitäten und seine bewegte Geschichte zwischen Frankreich und Deutschland.

Ein besonderes Highlight für Technik- und Automobilbegeisterte ist das Automobilmuseum in Mülhausen (Musée National de l’Automobile – Collection Schlumpf). Es beherbergt eine der größten Automobilsammlungen der Welt, darunter zahlreiche Oldtimer, Luxusfahrzeuge und seltene Rennwagen – allen voran viele Modelle der Marke Bugatti, die im Elsass ihren Ursprung hat.

Für Weinliebhaber bietet die Elsässische Weinstraße (Route des Vins d’Alsace) eine der schönsten Möglichkeiten, die Region zu entdecken. Die rund 170 Kilometer lange Strecke führt durch idyllische Dörfer,vorbei an sanften Weinbergen, Weinkellern und romantischen Burgruinen.

Auch sollte man die Route des Crêtes nicht verpassen. Diese Panoramastraße verläuft über die Vogesen und bietet atemberaubende Ausblicke über das Rheintal und die elsässischen Ebenen.

Das Elsass vereint auf einzigartige Weise französische Lebensart mit deutschem Erbe – und ist damit ein faszinierendes Reiseziel für Kultur-, Natur- und Technikliebhaber gleichermaßen.

Vorab, unsere Gesamtstrecke (ohne Nebenstrecken) von Sonthofen über das Elsass zurück nach München ist hier zu sehen:

Unser Reisegruppe bestand aus 16 Teilnehmern mit neun Fahrzeugen, fast alle vom RT80 München, ergänzt mit Wolfgang und Lizzy vom RT 53, Siebengebirge.

Los ging es am 1.6. 2025 mit einer individuellen Fahrt von unserem 107er Jahrestreffen in Sonthofen zum gemeinsamen Treffpunkt in Uhldingen-Mühlhofen. Dort gibt es das „Auto & Traktor Museum Bodensee“, welches wir besuchten.

Das Auto & Traktor Museum Bodensee bietet eine faszinierende Kombination aus Technikgeschichte und Alltagskultur – liebevoll gestaltet als Zeitreise durch ländliches und städtisches Leben der letzten 100 Jahre.

Besonders gut gefallen haben uns die zeitgenössischen Ausstellungen zu Werkstätten und das Lebensumfeld der damaligen Zeit.

Mehr Info zu diesem Museum hier: https://www.autoundtraktor.museum/

Übernachtet haben wir in Freiburg mit Abendessen in einem typischen badischen Restaurant.

Am nächsten Tag geht es über die „Schöne Aussicht Strecke“ zu unserem nächsten Stopp in Staufen im Breisgau. Leider war das Wetter sehr regnerisch und nebelig , von einer Aussicht war nichts zu sehen, aber sehr schön zu fahren, super Kurven und die Straße ist sehr gut ausgebaut.

Diese Strecke wollen wir noch einmal bei schönen Wetter fahren.

Staufen im Breisgau ist berühmt für seine Hebungsrisse. In Staufen führte eine Geothermiebohrung im Jahr 2007 zu einem geologisch bedingten Schadensfall. Es hob sich der Untergrund in der Innenstadt – mit Hebungen von bis zu etwa 1 Zentimeter pro Monat. Nach intensiven Reparaturarbeiten sind heute die Häuser gerettet, die Hebungsrisse sind aber noch zu sehen. Staufen ist sehr gut erreichbar, ein großer Parkplatz ist direkt vor der Altstadt. Eine Besichtigung der Altstadt ist sehr empfehlenswert.

Von Staufen ging es dann direkt zum Nationale Automobilmuseum – Sammlung Schlumpf in Mulhouse

Das Museum präsentiert auf über 25 000 m² eine der größten Oldtimersammlungen der Welt mit ca. 400 ausgestellten Fahrzeugen – vor allem aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Stifter waren die Brüder Schlumpf, die in den 1960er Jahren heimlich Klassiker zusammengetragen hatten. Die Erstehung dieser Sammlung ist eine Geschichte über Leidenschaft für Oldtimer und demzufolge des Ruins eines börsennotierten Betriebes, nachzulesen u.a. in Wikipedia

Heute ist es ein wundervolles Museum mit Höhepunkte der Marken wie Bugatti, Mercedes, Maserati oder Rolls-Royce. Viele Fahrzeuge stammen auch aus den Anfängen der Automobilgeschichte.

Jeder konnte nach Lust und Laune durch das Museum laufen, nach 4 Stunden fanden wir uns im Café des Museums wieder. Voll mit neuen Eindrücken wurde viel diskutiert,was einem am besten gefallen hat. Die Zeit reichte nicht aus, alle Ausstellungsfahrzeuge gebührend zu betrachten. Zusätzlich gab es noch eine lustige Sonderausstellung zu der Comic Serie „Tim und Struppi“.

Der Link zu diesem Museum ist hier: https://www.musee-automobile.fr/de/

Nach dem Museum freute sich jeder auf die Weiterfahrt zum Hotel „Au Riesling“ in Zellenberg.

Eine echte Empfehlung, das Hotel „Au Riesling“ ist auf Gruppen eingerichtet, sehr nettes Personal und sehr gutem Abendessen im Restaurant. Zusammen mit unserer Gruppe war eine niederländische Motorradgruppe zu Gast im Hotel „Au Riesling“. Dort blieben wir drei Nächte und starteten von hier aus unsere Entdeckungstouren ins Elsass.

Hier der Link zur Website: https://www.au-riesling.com/

Colmar.

Wir hatten Glück, das Wetter war schön und unser Clubfreund Gerd hatte uns Bärbel, eine Fremdenführerin aus Freiburg, organisiert. Es begann eine 3-stündige Führung durch Colmar.

Colmar ist eine charmante Stadt die für ihre gut erhaltene Altstadt und malerischen Fachwerkhäuser bekannt ist. Die Stadt wird oft als das „Venedig des Elsass“ bezeichnet, und zeichnet sich durch ihre engen, verwinkelten Gassen und bunten Häuser und dem Flüsschen Lauch aus, das zu einer Bootsfahrt einlädt.

Zur Stärkung zwischendurch gab es lecker Flammkuchen in einem der unzähligen kleinen Bistros.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen das u.a. Unterlinden-Museum mit dem berühmten Isenheimer Altar, leider Dienstags geschlossen als wir in Colmar waren.

Auf dem Weg zur Route des Crêtes machten wir eine Stopp in Ribeauvillé und schlenderten durch die Altstadt. Schon ein sehr pittoreskes Städtchen mit wunderschön geschmückten Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Umgeben von Weinbergen, gilt Ribeauvillé in Frankreich als Luftkurort.

Die Route des Crêtes führt von Kaysersberg bis nach Cernay und ist 88 km lang:

Route des Crêtes

Streckenabschnitt

Die Route des Crêtes ist eine spektakuläre Panoramastraße im Elsass, die sich über die Vogesen erstreckt. Sie verläuft auf den Höhenzügen und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Rheintal und die umliegenden Berge. Die Straße ist besonders bekannt für ihre atemberaubende Natur, mit dichten Wäldern, weiten Wiesen und Felsenformationen. Die Route führt durch das Herz der Vogesen und verbindet mehrere Aussichtspunkte, Wanderwege und historische Stätten. Besonders hervorzuheben ist der Grand Ballon, der höchste Gipfel der Vogesen.

Soweit die Theorie. Wir hatten, genau wie bei der „Schöne Aussicht Strecke“ bei Freiburg, wieder eine sehr schlechte Wetterlage mit Regen und Nebel erwischt.

Aussicht null und der Grand Ballon war mehr zu erahnen, als dass man ihn sah. Aber eine sehr schöne Strecke, gut zu fahren und bei diesem schlechten Wetter auch ziemlich leer.

Wir haben leider nur wenige Stopps eingelegt und waren daher viel zu früh bei unserem reservierten Mittagessen in der Bergalm „ferme-auberge-grand-ballon“. Die Bergalm war eine Empfehlung von Bärbel und wir wurden nicht enttäuscht. Obwohl zu früh, wurden wir herzlichst begrüßt und einen Platz hatten wir im gut besuchten Gastraum sofort bekommen. Sehr nette Wirtsleute in einer freundlichen Umgebung, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Hausgemachte Spezialitäten der Region wurden angeboten.

Auch hier der Link zu dieser tollen Bergalm: https://www.ferme-auberge-grand-ballon.fr/

Natürlich spielt bei einer Elsass Tour auch die wechselhafte deutsch / französische Geschichte eine Rolle. Den Irrsinn eines Krieges kann man besonders im Elsass am Hartmannswillerkopf anschauen.

Der Hartmannswillerkopf ist ein Felsvorsprung im Vogesenmassiv. Mit seinen 956 Metern Höhe überragt er die elsässische Ebene. Zum Gedenken der Schlachten die sich während des ersten Weltkonflikts dort ereigneten (insbesondere im Jahr 1915) wurde ein frz. Nationaldenkmal an diesem Ort errichtet. Der Hartmannwillerskopf war damals ein strategischer Gipfel, stark umkämpft von der französischen und deutschen Armee.Die Kämpfe führten für keine Seite zu einem Ergebnis und stehen heute für die Sinnlosigkeit eines Krieges.  

Nach der Route des Crêtes ging es zurück zu unserem Hotel. Anschließend hatten wir in der direkten Nachbarschaft von unserem Hotel eine Weinverkostung. Mit einem Abendessen im Restaurant von unserem Hotel fand der Tag einen schönen Abschluss.

Fahrt nach Straßburg

Am nächsten Tag ging es über Chateau du Haut-Königsbourg und Sélestat nach Straßburg.

Das Chateau du Haut-Königsbourg hat eine 1000 jährige Geschichte und ist heute ein Touristikmagnet im Elsass. Wichtig für heute ist die Zeit von 1900 -1908. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. beauftragte eine vollständigen Restaurierung der Burg.

Wir besichtigten die komplette Burg von innen. Bei der Renovierung hat man versucht die Burg wie zur Zeit des Mittelalters nachzubilden. Dies ist gelungen. Wir sahen Prachträume, Wehranlagen und auch die Küche, alles stilecht eingerichtet. Mit uns waren auch viele frz. Schulklassen hier, anscheinend ein „muss“ für die Jugendlichen:

Hier konnten wir auch Fotos unserer Fahrzeuge hintereinander aufnehmen, das hatten wir nicht so oft bei unserer Tour. Perfekt für ein paar schöne Fotos.

Mit einem Zwischenstopp in Sélestat, das unterhalb der Burg liegt, fuhren wir zu unserem nächsten Ziel Straßburg.

Wir wohnten im Château de Pourtalès. Zufälligerweise hatte der RT 34 Kassel bei seiner Elsass Tour das gleich Hotel wie wir gebucht. Das Château de Pourtalès ist ein wunderschönes, ruhiges Anwesen mit einem gepflegten Park , freundlichem Personal, sauberen Zimmern und einem guten Frühstück. Die ruhige Lage nahe Straßburg ist toll.

Hier hatten wie auch den richtigen Rahmen um unsere Fahrzeuge zu präsentieren.

Ein wundervolles Schlosshotel, hier der Link: https://www.destination-pourtales.fr/de

Noch ein Tipp dazu: Das Hotel wäre auch ein sehr guter Stützpunkt für ein 107er Herbsttreffen.

Zu beachten ist, dass Straßburg eine Umweltzone hat und man normalerweise mit unseren Fahrzeugen nicht fahren darf. Es gibt allerdings eine Ausnahmegenehmigung, die vor der Fahrt online beantragt werden muss. Die französische Bürokratie ist leider nicht besser als die deutsche,

die Prozedur ist sehr kompliziert und man benötigt viele Versuche, bis man die Genehmigung erhält, aber alle haben es geschafft.

Auf mehrfache Empfehlungen fuhren wir am Abend noch etwas außerhalb von Straßburg in das Restaurant Le Marronnier, 67370 Stutzheim. Ein sehr bekanntes Restaurant in dieser Region:

Leider hatte ich mich beim Buchungsdatum vertan. Nach verdutzen Gesichtern des Personals ( wir haben Sie erst für morgen erwartet !!!!) konnten wir dennoch im 1. Stock eine große Tafel für uns alle bekommen.

Hier gibt es elsässische Spezialitäten in sehr guter deftiger Qualität, ob Schnecken, Würstel, Choucroute oder Flammkuchen, alles ist dabei. Nicht umsonst ist das Restaurant bei den Einheimischen sehr beliebt.

Straßburg

Am nächsten Tag fuhren wir mit vier Taxen nach Straßburg, eine Stadtführung hatten wir gebucht. Die Fremdenführerin erzählte nicht nur Interessantes über Straßburg, sondern auch viel von ihrer Familie mit elsässischen, deutschen und französischen Wurzeln.

Den ganzen Tag regnete es in Strömen, viel haben wir leider nicht von Straßburg gesehen. Straßburg mit dem Dom ist sehr sehenswert. Auch hier wie in Colmar viele alte Fachwerkhäuser. Um aus den Regen zu kommen, buchten wir ein Bootstour durch die Kanäle von Straßburg.

Anschließend ging es mit der Tram zum Europaparlament.

Eine sehr beeindruckende Architektur, auch den Plenarsaal konnten wir besichtigen. Da wurde sogar an einem Freitag Nachmittag gearbeitet, allerdings Handwerker bei Umbauarbeiten.

Der Tag endete in einem typischen Restaurant in der Mitte von Straßburg.

Heimreise

Am nächsten Tag war unsere Heimreise geplant. Aber wir hatten noch zwei Highlights für unsere Rückreise geplant.

Unser RT 80 Clubkollege Holger ist parallel zu unserem Club auch noch in einem Oldtimerverein für Busse / LKW engagiert. Jedes Jahr gibt es eine Tour durch Deutschland und zufälligerweise war ein Übernachtungsplatz in unserer Nähe. In französischen Wissembourg, gleich hinter der Grenze nach Deutschland, gibt es den Verein „deutsch-französische historische Omnibusse e.V“

Die Website ist hier zu sehen: https://www.dfhomnibus.eu/startseite

In Wissembourg werden in einer riesigen Halle alte Omnibusse und LKWs ausgestellt und teilweise renoviert. Viele Schätze sind dabei, besonders gut gefallen hat mir ein halber Doppeldeckerbus, dieser Typ fuhr u.a. in Köln. Auch ein Nachbau des Reisebusses O 302 von der Fußball-WM 1974 ist hier zu sehen. Übrigens, das Original steht im Mercedes Museum in Stuttgart.

Wir konnten eine sehr interessante Führung beiwohnen. Hier wird mit viel Herzblut das Andenken an alte Omnibus / LKW Zeiten ehrenamtlich bewahrt. Vielen Dank an Holger für die Organisation, hat echt Spaß gemacht.

Jetzt kommt noch das Sahnehäubchen:

Unser Münchner Clubfreund Pierre Luis ist Elsässer und renoviert gerade in seiner Heimatstadt die alte Wassermühle seiner Familie. Er hat uns zum Abschluss unserer Ausfahrt zum Barbecue in seinem Garten eingeladen. Dazu haben wir aus einer bekannten Patisserie in Wissembourg Törtchen (petits fours) beigesteuert.

Gegrilltes Fleisch, französischen Spezialitäten und die petits fours waren der ideale Abschluss unserer Ausfahrt.

Vielen Dank an Pierre Luis für seine Einladung.

Damit sind wir zum Abschluss unserer erlebnisreichen Reise gekommen.

Wir haben drei Auto Museen besucht, sind über zwei Bergstrecken im Regen gefahren, besuchten fünf wunderschöne Städte, Elsässischen Weine probiert, zwei sehr schöne Hotels in Frankreich kennengelernt, wir besuchten das Europäische Parlament, wir haben in verschiedenen Restaurant köstlich gegessen und sind insgesamt mit unseren Ausfahrten beim Jahrestreffen in Sonthofen mehr als 2.000 km gefahren und dass ohne eine einzige Panne.

Es war eine schöne Ausfahrt und wir empfehlen das Elsass zu besuchen. Wir kommen gerne wieder und wollen noch mal die Route des Cretes bei schönem Wetter fahren.

Und das Elsass eigentlich nicht so weit weg von München, nur 4 Stunden !!

Ulrich Hesseling

RT80 München