RT 45 Technik

Rückblick auf den Techniktag des RT45 am 08.05.2022.

Nach zwei Jahren konnte endlich wieder eine Technikveranstaltung unseres RT45 durchgeführt werden.

Muttertag war für einige ein Hindernisgrund, für wenige aber ein willkommenes Argument zur Absage der heimischen Kuchenschlacht.
Veranstaltungsort war bei unserem Dirk (der gleichzeitig Technikbeauftragter im RT44 ist), in einem seiner Betriebe im Königreich Stiepel.
Vorab wurden dazu von jedem Teilnehmer auf einer Checkliste detaillierte Angaben zum eigenen Fahrzeug und zu dessen Wartungszustand gemacht.
Nicht immer ist die Liste vollständig. Oft weiß der Besitzer den Stand vor dem kürzlichen Erwerb des 107er nicht.
Überraschender Weise weiß manch ein langjähriger Besitzer oft auch nichts.


Dazu ein berühmtes Zitat aus einer berühmten Kindersendung: „Hört sich komisch an, ist aber so!“

Da die Anzahl der aktiven Helfer bei unserem Techniktag seit Jahren stetig kleiner wird, wurde bereits im Vorfeld nach Auswertung der Checklisten der inhaltliche Umfang und eine exakte zeitliche Taktung an den drei Stationen für alle verbindlich festgelegt.
Krankheitsbedingt verringerte sich die Helferanzahl leider nochmals, sodass der festgelegte Ablaufplan sich als Glücksgriff erwies.


Zur Verfügung standen uns eine Halle mit Hebebühne, eine Halle mit für uns abgeschalteter Waschanlage und ein Außenstellplatz.
Seit einigen Jahren führen, wir wie im Orgahandbuch vorgegeben, den Techniktag mit immer stärker werdendem Workshop Charakter durch.

Am Außenstellplatz haben die Teilnehmer in selbstorganisierter Gruppenarbeit anhand von bereitgestellten Unterlagen z.B. die Verdeckmechanik und Haubenscharniere geschmiert, und die Ablauföffnungen in der Karosserie auf Freigängigkeit geprüft.

Arbeiten am Außenstellplatz


In der Waschhalle hatten wir einen Tisch mit Messgeräten z.B. für die Batterie, die Bremsflüssigkeit, einen Abgastester und so weiter aufgebaut. Unter Anleitung hat dann jeder Teilnehmer die Messungen selbst durchgeführt.


Das Messen der Batteriespannung mittels Multimeter und Batterietester war für die meisten Neuland und sehr interessant. Das Messen des Wassergehalts der Bremsflüssigkeit mittels Tester war ebenfalls für die meisten Neuland und wurde teilweise erst nach dem Einsatz des
dritten Testers mit Verwunderung akzeptiert.

Aktivitäten in der Waschhalle

Einige lernten den Vorratsbehälter der Servolenkung kennen. Bei manchem Fahrzeug scheint er mit Rübenkraut gefüllt zu sein, vorsichtshalber wohl auch noch deutlich unter min. Originalitätsfreunde fahren vereinzelt originale Keilriemen vom Auslieferungstag, das Glück scheint mit den Tüchtigen und Furchtlosen.

Die Lichtwochen des Kfz- Gewerbes werden leider nicht mehr überall angeboten. Bei 107ern die nur bei Schönwetter tagsüber bewegt werden, wird die nächste HU wegen defekter Glühlampen teilweise zur Nachprüfungsgebühr führen.

Prüfung auf der Hebebühne


Auf der Hebebühne wurden ebenfalls unter Anleitung von den Teilnehmern z.B. die Fahrwerkskomponenten, Motor, Getriebe und Differential geprüft.

Unter Anleitung haben die Teilnehmer dann selbst die zu überprüfenden Punkte finden und beurteilen müssen. Die Sichtkontrolle unter den Fahrzeugen ist ja an sich für jeden greifbar und nachvollziehbar


Die meisten Fahrzeugbesitzer bekamen große Augen, als sie ihr Fahrzeug von unten selber prüfen konnten.
Ein jeder benannte dann selber einzeln die Mängel, die die als Schriftführer tätigen Kollegen vom Technikteam dann auf die mitgebrachten vorausgefüllten Checklisten schrieben.

Beim letzten Techniktag unseres RT im Jahr 2019 waren bereits mehrere Fahrzeuge undicht und verloren Motoröl und Automatikgetriebeöl. Die gegen null gehende Nutzung einiger Fahrzeuge in der Pandemiezeit ist nicht allen Fahrzeugen gut bekommen.

Sehr viele Fahrzeuge, vor allem aber die 6- Zylinder waren an den Kurbelwellensimmeringen stärker undicht, auch etliche Getriebe und manche Lenkgetriebe tropften. Ein 280er ließ die Position jeder am Motor verbauten Dichtung durch austretendes Öl gut erkennen.

Bei einem 560SL konnte mittels Stethoskops und fachkundigem Bediener desselben der Grund für ein seit Monaten auftretendes heulendes Geräusch gefunden werden.

Die Fehlersuche war nicht einfach, da das Geräusch immer nur eine exakt gleich kurze Zeit nach dem Motorstart auftrat: Es wird von der Lufteinblaspumpe verursacht.

Lauschangriff am laufenden Motor 560SL



Als letzter Punkt stand ein Ölwechsel an der Servolenkung eines 280SLC an. Entgegen den Berichten in unserer 107Klassik drehten wir nach einer Anleitung aus der Sternzeit 107 die M8 Ablasschraube aus dem Lenkgetriebe.

Ölablasschraube Lenkgetriebe

Ablasschraube Lenkgetriebe ´73 450SL (Fahrzeugunterseite, Fahrerseite) Das anfangs nur tröpfchenweise austretende Hydrauliköl wurde während des hin- und herdrehen der Vorderräder von links auf rechts-anschlag in einer Schüssel aufgefangen, anschließend befundet und ausgelitert.
Aus dem Vorratsbehälter wurde der originale verformte poröse Filterring und der originale Schmutz entfernt.
Ein neuer Filterring, Kupferdichtring für die M8er Ablasschraube und neues Öl wurden vom Fahrzeughalter vorab besorgt.
Nach dem Einbau des neuen Filters wurde entsprechend der Vorgabe der Füllmenge zum Schluss das neue Öl unter hin- und herdrehen der Vorderräder bis kurz unter Max aufgefüllt.
Wenn im Vorratsbehälter keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Luft aus dem System und man kann den Motor starten.

Eine letzte Kontrolle nach dem Lenken bei laufendem Motor gibt dann Gewissheit über den Füllstand.

Höhepunkte und feste Zeiten bei der Verpflegung hatten wir von vornherein bei einer Veranstaltung mit den Schwerpunkten Technik und Mitmachen nicht eingeplant.
Trotzdem ließen die von Dirk und seinem Team im Bistrobereich bereitgestellten Speisen und
Getränke keine ernsthaften Wünsche offen!

Da der Tag vom Mitmachen aller und dem Ausfall eines Helfers geprägt war, gab es Essen und Trinken nur „auffe Hand“!

Nachbesprechungen direkt am Ende des Techniktages und beim nächsten RT-Abend brachten das Ergebnis, das zukünftig alle Techniktage in dieser Form als Mitmach-Veranstaltung durchgeführt werden sollen.

Auch kam der Wunsch nach mehreren Veranstaltungen im Jahr auf!
Unsere Veranstaltungen sind nun intensiver für die Teilnehmer als früher, benötigen aber auch wesentlich mehr Vorbereitungen.
Thomas Langer

Techniktag 2019

R/C 107 SL-Club Technikseminar des RT 45 in Bochum-Stiepel

Am 26.05.2019 war es wieder soweit. Alle technikinteressierten Clubmitglieder aus dem RT-45 erschienen um 10 Uhr Ortszeit an einem sonnigen Sonntagmorgen mit ihren Schätzchen (107er & Ehefrau) in Bochum-Stiepel für einen ziemlich ausführlichen Technikcheck.

Insgesamt waren wir mit 11 Fahrzeugen (280 SL bis 560 SL) und 24 Personen vor Ort.

Unser Clubmitglied Dirk stellte seine Halle incl. Hebebühne zur Verfügung, so das man auch mal unser Fahrzeug von unten beschauen konnte. Vielen Dank dafür.

Für das kulinarische war bestens gesorgt, schmackhafte Snacks, heißer Kaffee und kühle Getränke waren ausreichend vorhanden, so dass keiner hungrig den Tag beginnen sollte.

Unsere Frauen soweit vertreten konnten sich im angrenzenden Bistro austauschen und die Zeit vertreiben.

Am weiteren Nachmittag wurde dann das Treffen mit leckeren Torten und Kaffeespezialitäten versüßt. Besuch bekamen wir auch von ein paar Clubmitgliedern die nur zu Kaffee und Kuchen erschienen ohne das ihr 107er auf die Bühne zum Technikcheck kam.

Um die Technik zu prüfen dienten als Ansprechpartner unsere Clubkollegen, die über entsprechende Erfahrungen im Umgang mit unserem 107er SL verfügen.

Einige Tage vor dem Technikcheck erhielten alle interessierten Mitglieder eine Checkliste in der auszufüllen war, welche Inspektionsarbeiten und in welchem Zeitraum diese durchgeführt wurden.

Das sollte die Arbeit und Durchsicht unserer Kontrolleure vereinfachen.

So wurden nachfolgende Aggregate mit dem Fahrzeugbesitzer in Augenschein genommen und überprüft.

Die elektrische Anlage, Zustand Motorraum / Antriebsstrang / Undichtigkeiten, Sichtkontrolle der Bremsanlage, Wassergehalt und Siedepunkt der Bremsflüssigkeit.

Karosserie Zustand / Korrosion, Wasserabläufe, Achsaufhängung, Seitenschweller mit Wagenheberaufnahme, Türen und Längsträger usw.

Achsen und Lenkung, Stoßdämpfer und Hardyscheibe waren ebenfalls ein Prüfthema.

Festgestellt wurden folgende Mängel:

Rostbefall in der Wagenheberaufnahme, Korrosion des Seitenschwellers, Querlenker defekt, undichte Benzinleitung ( Kraftstoffpumpenpaket) starker Rostbefall durch ausgelaufene Bremsflüssigkeit unter dem Bremskraftverstärker, anderes Fahrzeug Spurstange ausgeschlagen vorne rechts, undichte Auspuffanlage, zu großes Spiel im Kardanwellenmittellager, starker Rostbefall am Unterboden und Einstiegsschweller, Kabelummantelungen lösten sich auf, mehrere so stark verölte Motor-Getriebeeinheiten, dass man die Ursache des Ölverlustes nicht feststellen konnte, feste Bremse hinten links, Lenkstange defekt, Hardyscheibe defekt, ein Fahrzeug war tatsächlich schon über ein Jahr TÜV abgelaufen.

Last but not least, war es ein sehr interessanter Tag, der jedem Teilnehmer aufzeigte welche Zipperlein, oder Krankheiten sein geliebtes Fahrzeug besaß.

Nochmals gaanz, lieben Dank an unsere Clubkollegen für deren Engagement am Techniktag. Die Hoffnung der Prüfer nach Rücksprache ist, dass beim nächsten Technikcheck alle festgestellten Mängel beseitigt wurden.

Techniktag 2018

Technik-Tag des RT-45 am 29.04.2018 in Bochum-Stiepel


Am 29.04.2018 trafen wir uns zu unserem diesjährigen Technik-Tag mit 13 Fahrzeugen in Bochum-Stiepel. Der Technik-Tag wurde dieses Jahr nach gemeinsamer Festlegung im Frühjahr abgehalten, da wir doch mal sehen wollten, ob alle unsere Schätze (Autos, Partner wurden nicht geprüft) den Winterschlaf gut überstanden haben und nun bereit für die neue 107er-Saison sind.


Dirk und Elvi haben hierzu kurzerhand mit ihrem Team die Tankstelle zu einer Prüfstraße für unsere Autos umfunktioniert. Und da natürlich auch die gemeinsame Geselligkeit an einem solchen Event nicht zu kurz kommen darf, wurde im Tankstellenshop ein Bereich mittels Vorhang abgetrennt und zur „VIP-Lounge“ gemacht. So kamen sowohl die Technikbegeisterten als auch die Freunde gemütlichen Beisammenseins voll auf ihre Kosten.


Als Vorbereitung zum Technik-Tag hat Thomas an alle Teilnehmer eine Checkliste verteilt, auf der die zu kontrollierenden Punkte aufgelistet waren und der Befund dokumentiert werden konnte. Spannend waren die Punkte, die die Fahrzeughalter im Vorfeld selber ausfüllen sollten, um mal zu sehen, in welchem Zustand die Bauteile sind, die nicht mal eben im Rahmen eines Techniktages bei allen Fahrzeugen kontrolliert werden können.

Hierzu gehörten z.B. Angaben über den letzten Zündkerzenwechsel, letzte Zündungseinstellung, Schließwinkel, Ventileinstellung, Getriebeölwechsel, Kohlen- u. Reglerwechsel Lichtmaschine, Alter Luftfilter, Reifen etc. Hier zeigte sich, dass der eine oder andere nicht so 100%ig über den Wartungszustand Bescheid wusste, und so konnte der Rat ausgesprochen werden doch bei nächster Gelegenheit die entsprechenden Komponenten mal besser zu prüfen und ggf. zu erneuern. Hier kann ein kleiner Aufwand ein großes Ärgernis bei einer eventuellen Panne verhindern.


Die erste Station des Fahrzeugchecks war die für diese Zwecke genutzte Waschstraße, in der Thomas im Wesentlichen die Punkte elektrische Anlage, Motor, Keilriemen, Servolenkung, Scharnierschmierung und einiges mehr gesichtet hat. Dirk hat uns im Vorfeld versichert, dass die Waschstraße auch wirklich außer Betrieb genommen wurde.


Danach ging es weiter zur zweiten Station auf die Hebebühne, wo Werner und der Praktikant Andreas die Autos von unten in Augenschein genommen haben und so Aussagen zu Kraftstoffpumpenpaket, Karosseriezustand, Abgasanlage, Achsen, Lenkungsdämpfer etc. machen konnten. Hier war sicherlich ein Highlight das kurz vorher komplett von unten eisgestrahlte Fahrzeug eines Clubfreundes. Ein toller Anblick auf Karosserie und Technik ganz ohne das schwarze „Mariahilf“, das ja ansonsten so einiges verdeckt.


Insgesamt konnte fast allen Teilnehmern ein guter Zustand der gesichteten Bauteile attestiert werden. Hier und da gab es ein paar Hinweise auf Arbeiten, die kurz- oder mittelfristig erledigt werden sollten. Im Großen und Ganzen hat sich aber wieder einmal gezeigt, dass unsere Clubfahrzeuge durch ihre Besitzer doch mindestens so gut gepflegt werden, wie unsere besseren Hälften.


Kurzum, es war wieder eine gelungene Veranstaltung des RT-45, für die wir uns sowohl bei Dirk, Elvi und ihrem Team für die Bereitstellung der Örtlichkeiten und der Hilfsmittel bedanken, als auch bei unseren Technikern Thomas und Werner, die den ganzen Tag mit Ihrem körperlichen Einsatz und Wissen rund um unsere Autos für unsere Clubfreunde zur Verfügung standen.